Puerto Varas und Seenquerung

Montag, 26.02.2018

 

Da war der Name leider doch Programm: CASA WERNER

Unsere Ankunft in dem Ort mit dem unaussprechlichen Namen Llanquihue, kurz vor Puerto Varas, ist von großem, entsetztem Erstaunen begleitet; das ist echt unglaublich hässlich hier. Die Unterkunft wird von uns dennoch in Augenschein genommen, wir wollten 4 Nächte bleiben. Das wlan geht gar nicht, das bringt das Fass zum Überlaufen, weil “man” hier noch nicht mal aus dem Fenster schauen mag. Somit beschließen wir umgehend in den nächsten Ort zu fahren, uns ein Café mit wlan zu suchen und zu überlegen, was wir machen können und wollen. Schnell wird klar, in Puerto Varas wollen wir bleiben. Wir suchen uns was Neues und ziehen ein. Der Ausblick, siehe oben, entschädigt für allen Frust des Tages. Wir waren wirklich entsetzt, von dem vorherigen Ort.

 Am nächsten Tag: Wir machen uns auf die Suche nach brauchbaren Fahrrädern für eine kleine Tour. Das Wetter ist durchwachsen und wir nehmen bei 20 Grad lieber Regenjacken mit. Der erste “Verleihnix” hat nur 1 Rad in der richtigen Größe, der zweite verleiht Räder umsonst für 2 Stunden und man kann nur die Bucht einmal rauf und runter fahren, der Zustand der Räder ist entsprechend. Die Tourist Information gibt uns einen weiteren Tipp, dort wird uns, wenn auch chaotisch, sehr freundlich aufs Rad geholfen. Achim muss jedoch kurz nach der ersten Anhöhe eine ausgedehnte Justierung meiner Schaltung vornehmen, der Mann ist patent. Danach geht es los, Single Track an Bahngeleisen und Feldwegen entlang. Nacken und Handgelenke sind gefordert, aber das bringt Spaß. Auf den Straßen zurück wird es leider etwas trostlos, doch das Ziel ist gesetzt, Frutillar, irgendwann geht es gefühlt ständig nur noch bergauf, wir schieben auch mal und dann kommt auch noch der Regen, der angekündigt war. Ich will dem Wetterbericht ja nie trauen, wenn er schlecht ist, da passiert es dann schon mal, dass man nass wird. Ich geb es ehrlich zu, spätestens zu dem Zeitpunkt wollte ich nicht mehr weiter und schon gar nicht mehr auch noch die gleiche Strecke wieder zurück, wer hatte nur die doofe Idee auf eine Radtour zu gehen. Achim ist lieb und leistet heroische “Überzeugungsarbeit “; nur noch die eine Steigung, dann geht es bestimmt nur noch bergab. 

Wir kommen dann tatsächlich an und steuern auf den ersten Fahrradständer zu; bei einem italienischen Restaurant. Das “es klart schon auf” lässt weiterhin auf sich warten. Wir informieren den Fahrradverleih über unseren Standort und organisieren flix eine Abholung und ordern eine Flasche Rotwein und Nudeln. 2 Stunden später, wieder trocken, satt und weinselig, steigen wir in den Pickup, die Räder hinten drauf und 30 Minuten später sind wir wieder im Ort und glücklich, das wir nicht mehr zurück radeln mussten.

Der folgende Tag empfängt uns wieder mit Sonnenschein:

Wir hatten online entdeckt, das es scheinbar zwei 9 Loch Golfplätze in der Gegend gibt. Den ersten fahren wir an, drehen eine Runde auf dem Parkplatz und beschließen gleich zum Zweiten weiter zu fahren, wir waren während der Radtour schon dort vorbei gekommen. Alle Schranken stehen offen, wir fahren rein, setzen uns am ersten Abschlag auf die Bank und schauen auf den Vulkan Osorno. Kein Menschen weit und breit. Wir beschließen eines der wenigen Telefonate hier zu führen, um rauszufinden, ob man da nicht mal spielen kann. Wir erreichen tatsächlich jemanden, die auch noch deutsch spricht und organisieren uns für den kommenden Tag eine Einladung zum Spielen, denn heute ist alles geschlossen und der Platz eigentlich nur Mitgliedern zugänglich. Um es vorweg zu nehmen, wir hatten den Platz wieder für uns alleine und konnten bei wunderbar sonnigem Wetter und grandiosen Ausblicken den Tag genießen. Die Fotos geben sicher gut wieder, wie viel Spaß wir hatten.

Die zwei folgenden Tage waren recht besonders, so will ich es mal nennen. Ich will mal vermuten, das ohne Dauerregen immerhin noch ein paar schöne Fotos entstanden wären. Aber da kann ich leider nur mit diesen dienen:

 

Im AnscHluß haben wir uns im Zuge einer “5 Seen - Kreuzung” auf den Weg von Chile nach Argentinien gemacht. Das wurde uns sehr empfohlen. Das war ein echter Fehler. Unsere 1. (und vermutlich letzte) Gruppentour. Man verbringt die meiste Zeit im Bus mit 90% gehhilfebedürftigen Ü70-ern, die das Tempo beim Ein- und Ausstieg bestimmen. Ok, da kommen wir selber auch noch hin und das kann ich gut aushalten und helfe auch gerne.  Es gibt aber Stopps an irgendwelchen Aussichtspunkten, die keine waren, da es ja 1. so doll geregnet hat und 2. wenn man über die Grenze zwischen Chile und Argentinien fährt, wird bei einem Schild gehalten, alle 30 Person raus aus dem Bus, Foto machen vom Schild !!!!!!! Boa, da bin ich dann mal sitzen geblieben.

Die von uns eingeschobene Übernachtung war unnötig. Ich kam mir vor wie bei einer unsäglichen Reisegruppe, genau das, was wir so gar nicht mögen, die Selbstbestimmung wird bei Reiseantritt abgegeben. Da schüttelt es mich noch, wenn ich darüber schreibe. Die restlichen Details erspare ich Euch; wir haben ab Mittag Rotwein genossen, Mittagsschlaf gehalten und sind dann schlafen gegangen. Weiter geht es dann in Bariloche.