Achims Bericht aus Valdivia

Mittwoch, 21.02.2018

Valdivia

Nicole fiel zu Valdivia nur ein:“ Die 2 Tage streiche ich aus dem Urlaub“. Da das ein etwas kurzer Blogeintrag wäre, schreibe ich diesen Teil.
Sie sagte auch noch, das Einzige, was sie schreiben könnte, wäre: „ Achim ist ein guter Fahrer“.
Was mich auch gleich zu dem allgemeinen Fahrverhalten den Chilenen bringt: Hauptsache nicht an andere denken und sich immer vorsorglich beschweren (hupen). Heißt: Auch wenn beim Überholen noch 3 Kilometer Platz sind, wird wild mit der Lichthupe gearbeitet und gern auch zusätzlich gehupt. Einfädeln lassen: Fehlanzeige. Es wird so dicht auf den Vordermann aufgefahren, dass nicht mal ein Blatt Papier dazwischen passt. Gerade passiert: 2 Spuren, vor mir ein Bus, der steht. Ich blinke rechtzeitig und orientiere mich nach links. Der rote Pick-up neben mir fährt mit Vollgas aus seinen Vordermann auf, sodass ich nicht rein kann (in Deutschland heute ein Unding, hier eher typisch). Aber, Ihr habt ja oben gelesen, was Nicole hätte schreiben können. Da also gerade eben noch genug Platz zwischen dem Bus und dem roten Pick-up sind, mache ich eine 3. Spur auf, fahre neben dem roten Pick-up, unsere Aussenspiegel berühren sich kurz und schwupp bin ich vorbei und finde eine Lücke 3 Autos vor dem roten Pick-up. Eine typisch chilenisch-deutsche Begegnung.
Nicoles Kommentar lässt sich entnehmen, dass dieser Ort nicht unbedingt das Highlight unserer Reise war. Die folgenden Zeilen sind deshalb wie ein Arbeitszeugnis aufgesetzt, indem ja nur das Positive aufgeführt wird und das Negative durch Weglassen erahnt werden muss. (Für die, die sich nicht regelmäßig mit Arbeitszeugnissen beschäftigen, folgt in Klammern ein kleiner Hinweis auf die Lesart).
Unser Hotel hat eine sehr schöne Aussicht und das Zimmer ist sehr ruhig (unser Hotel liegt in einem verfallenden Industriebereich und ist seit den 70-ern nicht renoviert worden).
Wir haben einen ausgezeichnetes Frühstückscafe gefunden (das Projekt Frühstück in unserem Hotel wurde nach kurzer Sichtung des Angebotes abgebrochen).
Das Stadtzentrum beinhaltet viele kulturell und touristisch hochwertige Angebote. (Es gibt einen Kunsthandwerkermarkt „Made in China“ und alle 5 Meter wird man für eine Tour in einem überfüllten Ausflugsdampfer angequatscht). Wir fanden ein nettes Cafe direkt am Fluss in dem wir in der Sonne ein Bier trinken konnten
Unweit von Valdivia rufen dann noch die Ausflugsziele Niebla, Los Molinos und Parque Oncol. Niebla ist ein echter Touristenmagnet (wir sind gar nicht erst ausgestiegen, Niebla heißt auch Nebel) und im Fischerort Los Molinos gibt es hervorragende Fischrestaurants (Erst gab es keinen fangfrischen Fisch (war allerdings keine 50 Meter entfernt), dann keinen vernünftigen Wein, dann Wein, aber warm und kein Eis, dafür aber eine Reihe unfreundlicher Kellner).
Der Parque Oncol war dann doch sehr schön. Ein etwa 1,5 – 2-stündiger Hike den Berg hinauf, der mit einem wunderschönen Blick auf die Umgebung gekrönt wurde (keine Klammern).


Morgen geht es weiter nach Puerto Varas, in die Villa Werner. Hoffentlich ist der Name nicht Programm.